78. Gefühlchaos nach dem Auslandsaufenthalt

G'Day ihr Lieben,

es ist jetzt schon eine gute Weile her, dass ich wieder in Deutschland bin. Zwar noch nicht unendlich lange, aber solange, dass ich denke, ich kann ganz gut beschreiben, wie es für mich ist wieder zurück zu sein. Am Anfang war es ziemlich schwer für mich Australien zu verlassen. Ich denke wirklich noch jeden Tag an die wunderschöne Zeit zurück und bereue es auf keinen Fall gemacht zu haben! Ich kann nur jedem raten - Mach es, wenn du die Möglichkeit hast! - Aber jetzt erstmal von vorne ;-))

Ein, oder zwei Tage vor Heimreise habe ich mich eigentlich ziemlich auf Deutschland gefreut. Ich wusste, dass meine Zeit nun vorbei war und ich habe akzeptiert, dass es nun wieder zurück geht, denn - alles hat einmal ein Ende, egal, wie schön es ist :-)). Am Flughafen selber war auch noch alles ganz okay. Es hatte sich nur angefühlt, als würde ich zu einer Freundin in eine andere Stadt fliegen und in wenigen Tagen wieder da sein. Gut, meine Gastfamilie war da und meine Freunde, aber trotzdem habe ich es nicht realisiert. Dann, als wir uns alle verabschiedet haben und die Tränen kamen wusste ich - dieser Abschied ist nicht nur für eine Woche... Er ist für längere Zeit - vielleicht sogar für immer. Als Jenny und ich dann in unser Terminal liefen um zu unserem Flieger zu laufen realisierten wir beide, was nun geschah und wollten beide nicht so recht gehen. Am liebsten wären wir zurück gelaufen und einfach dort geblieben.

Der erste Flug war dann ganz okay, aber nach einer Weile wurde ich traurig, denn ich wusste, dass es vielleicht das letzte mal war, dass ich alle zusammen gesehen habe. Kurz vor der Ankunft in Deutschland konnte ich es dann kaum noch erwarten meine Familie wieder zu sehen und wurde richtig nervös! Mir gingen die unnötigsten Fragen durch den Kopf, wie: Wen umarmst du als erstes, u.s.w - ABER: Keine Panik, das klärt sich schon von selbst (so war es jedenfalls bei mir ;-)). Als ich dann auf meiner Welcome Back Party war, habe ich mich soooo gefreut alle in die Arme schließen zu können!

Nach ein paar Tagen, als ich wieder in die Schule gegangen bin (worüber ich vllt. auch noch etwas schreiben möchte - wenn ihr Interesse habt, schreibt es doch einfach in die Kommentare oder als Privatnachricht), meinen ,,alten'' Hobbies nachgegangen bin und einfach alles so normal war, wie es zuvor immer war, kam dann die Traurigkeit, nicht mehr in Australien zu sein, durch. Ich habe angefangen die Länder zu vergleichen und mich wieder zurück gewünscht - nicht weil ich mein Leben hier in Deutschland nicht mag, nein, einfach, weil mir das Reisen, die Sonne, die Menschen, die Sprache, und noch vieles erdenkliche mehr gefehlt hat.

Mittlerweile ist alles wieder beim alten. Ich fühle mich besser und wohler, aber ich denke, das Fernweh wird man nicht so schnell los, denn schließlich ist Australien auch mein zu Hause geworden - mein zu Hause, wo ich ebenfalls einen Alltag hatte.

Ich hoffe ich konnte euch das Zurückkommen ein bisschen näher bringen und euch ein bisschen helfen. Es geht/ging nicht nur mir so - es ist normal für einen Austauschschüler sein zweites zu Hause zu vermissen und es gehört nun mal dazu. Es wäre eher schade, wenn es nicht so wäre, oder nicht? :-))

Mann könnte die Stimmung wie eine Achterbahn beschreiben. Mit Höhen und Tiefen - genauso, wie das Auslandsjahr an sich.



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