♥♥20. Work and Travel bezahlen (Abitur, Führerschein, Arbeit) ?!

G'Day ihr Lieben,

heute schreibe ich über ein persönlicheres Thema, dass mich in den letzten zwei Jahren begleitet hat und es wahrscheinlich auch noch ein bisschen wird, denn es geht dabei um die Finanzierung meiner Reise. Das ist und war nicht immer einfach, denn ich musste ziemlich viel dafür tun um das Geld zusammen zu bekommen. Ich rede gerade nicht nur von dem Geld für den Flug, das Visum und den Versicherungen, etc. ... sondern auch von dem Geldnachweis, den man erbringen muss um überhaupt (legal) einreisen zu dürfen. Soweit ich weiß wird dies nur stichprobenartig geprüft und deswegen von vielen ignoriert, aber ich werde euch noch von meinen eigenen Erfahrungen in einem anderen Post erzählen, der allein über das Thema Geldnachweis handelt.

Zuerst solltet ihr wissen (für diejenigen, die hier neu sind), dass ich bereits 2013 für ein halbes Jahr in Australien war und dort an einem Schüleraustausch teilgenommen habe. Zu der Abreisezeit war ich 15 Jahre alt und deswegen nicht wirklich in der Lage für die Reise im Voraus arbeiten zu gehen.
Meine Eltern waren dann so lieb und haben zum Glück alles in die Wege geleitet und bezahlt, damit ich meinen Traum in Australien leben konnte. Ich bin bis heute wirklich unendlich dankbar, dass sie mir diese Perspektive ermöglicht haben und ich kann im Nachhinein nur sagen, dass mich der Austausch wirklich in vielen Dingen sehr weit gebracht und mir viele Vorteile geboten hat!
Ich habe mich damals so sehr in das Land verliebt, dass ich es kaum erwarten konnte zurück zu fliegen. Deswegen hatte ich mich auch ziemlich schnell dafür entschlossen so bald es geht wieder die Rückreise anzutreten. Allerdings gab es da in Problem- DIE KOSTEN…
Meine Eltern wollte ich nicht wieder fragen, ob sie meine erneute Reise zahlen würden. Deswegen war es anfangs ziemlich schwer zu glauben, dass ich es jemals zurückschaffen würde... Ich war schließlich noch 16 und in dem Alter einen Job zu finden war schlichtweg unmöglich... zumindest in meiner Stadt. Dort wollte man nur 18 jährige Studenten einstellen oder Vollbeschäftigte... das einreichen meiner unzähligen Bewerbungen brachte einfach nichts... aber das war kein Grund für mich aufzugeben!
Eines Tages hörte ich dann davon, dass eine Bäckereikette noch Schüleraushilfen suchte und da schlugen meine Ohren Alarm. Ich ging sofort zu einer ihrer Filialen und hatte ein Bewerbungsgespräch. Das verlief auch positiv und ich bekam meinen ersten Job. Allerdings musste ich jeden Tag neben der Schule arbeiten gehen und zudem bekam ich auch nur 5€ die Stunde... wenigstens etwas dachte ich mir noch zu der Zeit, aber die Probleme häuften sich, als ich meinen Lohn nie bekam. Schließlich hörte ich auf dort zu arbeiten und suchte weiter.



Es war schon ein ziemlicher Zufall, als ich eines Tages bei EDEKA einkaufen war und hörte, wie sich eine Kassiererin darüber beschwerte, dass es nicht genug Personal gäbe. Das ließ mich aufhorchen und ich ging direkt zum Filialleiter um nachzufragen ob wirklich eine Stelle frei war. Dieser bejahte meine Frage und gab mir einen Bewerbungstermin, an dem ich mit meiner Bewerbung zur Chefin kommen sollte. Dieses war super angenehm und mir wurde ein Probearbeitstermin an der Kasse angeboten. Der Tag war echt cool und ging schnell vorbei. Am Ende des Tages musste ich dann dem Filialleiter zeigen, was ich gelernt hatte und er entschied sich letztendlich mit der Chefin dafür, dass ich eingestellt werde. Seitdem habe ich von September 2014 bis Juni 2016 jeden Monat 48h dort gearbeitet und durfte viele wunderbare Menschen kennenlernen.
Ich kann nur sagen, dass es nicht immer einfach war alles unter einen Hut zu bekommen... Denn das Abitur kam natürlich immer näher und ich hatte auch noch andere Dinge zu erledigen. Nach der Schule dann bis 21.30Uhr arbeiten zu müssen war da nicht immer das liebste, was ich getan habe. Die schlimmste Zeit war aber ungefähr von Februar 2015- Juni 2015. In ihr habe ich nämlich jeden 2. Tag mehreren Schülern Nachhilfe gegeben und musste zusätzlich zur Schule und Arbeit auch noch 3x in der Woche zur Fahrschule. Ich war also die ganze Woche lang nur unterwegs und habe den Sonntag wirklich lieben gelernt. An ihm musste ich allerdings immer lernen und alles für die Schule erledigen, denn die durfte ja nicht zu kurz kommen! Dieser Zeitabschnitt war wirklich sehr hart für mich und hat auch ziemlich viele Nerven gekostet!!- aber es hat sich gelohnt, denn ich habe meinen Führerschein und konnte anderen Schülern in Englisch helfen. Zudem habe ich das Geld für Australien eigenständig zusammen bekommen, konnte mir zuletzt sogar noch langersehnte Extras leisten und habe trotz allen Anstrengungen mein Abitur bekommen!

Ich habe aus den Bemühungen die ich hatte und den Problemen denen ich gegenüber stand viel gelernt und auch viel mitnehmen können. Es erfüllt mich mit stolz zu sagen, dass ich meinen Auslandsaufenthalt selbst finanziere, aber auch, dass meine Eltern mich 2013 so sehr unterstützt haben!
An alle die den finanziellen Nervenkitzel noch vor sich haben wünsche ich viel Glück und egal durch welche der beiden Varianten ihr ins Ausland kommt, alles hat seine Vor- und Nachteile. Das wichtigste ist, dass ihr das Reisen und Entdecken genießen könnt und dabei glücklich seid.
Für mich wird es jetzt langsam Zeit mich von der Arbeit zu verabschieden. Ich hatte wirklich eine schöne Zeit, wo ich viel lernen konnte und nette Menschen und Freunde kennengelernt habe! Aber bevor ich gehe, wird noch einmal richtig gefeiert!!!

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